Nach Rückzug aus Russland Milliardenverlust bei Carlsberg
Der Rückzug aus Russland und die Verstaatlichung des Geschäfts durch den Kreml haben beim Brauereikonzern Carlsberg einen Milliardenverlust zur Folge. Einst gehörte ihm die größte Brauerei des Landes, das Krieg gegen die Ukraine führt.
Das Ende des russischen Brauereigeschäfts hat beim Carlsberg-Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von Verlust von 40,8 Milliarden Kronen (5,5 Milliarden Euro) verursacht. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, verbuchte das Unternehmen hohe Abschreibungen.
Wenige Wochen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte Carlsberg den kompletten Rückzug aus Russland angekündigt. Im März 2022 vollzog Carlsberg den Schritt und fand im Sommer einen Käufer für das Geschäft. Kurze Zeit später unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret, das die Baltika-Brauereien ohne Wissen oder Zustimmung der Dänen verstaatlichte. Baltika gilt als größter Brauer Russlands.
Der Umsatz steigt
Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich von 70,3 Milliarden auf 73,6 Milliarden Kronen (9,9 Milliarden Euro). Das war ein Plus von 4,7 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Der Bierbrauer steigerte 2023 sein operatives Ergebnis um 5,2 Prozent und lag damit in der prognostizierten Spanne von vier bis sieben Prozent.
Der Absatz ging in verschiedenen Teilen Europas zurück, stieg aber in Asien um etwa vier Prozent. Seit längerem sinkt der Bierkonsum in Märkten wie Deutschland. Langfristig rechnet das Unternehmen mit einem jährlichen Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent. Der Betriebsgewinn soll organisch um ein bis fünf Prozent wachsen, teilte das Unternehmen mit.
Steigende Kosten, höhere Einnahmen
"Das über den Erwartungen liegende Abschneiden unseres Premium-Segments und die Ergebnisse in unseren Schlüsselmärkten in Asien untermauern unsere starke Ausgangsbasis", sagte Konzernchef Jacob Aarup-Andersen. Dank einer guten finanziellen Situation könne Carlsberg mehr in Wachstumsinitiativen investieren und dennoch seine Ziele erreichen. Steigende Kosten könne man durch höhere Einnahmen und ein strenges Kostenmanagement ausgleichen.
Carlsberg ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Brauereikonzern der Welt. Im deutschsprachigen Raum ist er mit Marken wie Astra, Holsten, Wernesgrüner, Duckstein oder Lübzer vertreten.