Flugzeuge der Lufthansa auf einem Rollfeld am Flughafen München.

Trotz Rekordauslastung Bei der Lufthansa bricht der Gewinn ein

Stand: 06.03.2025 09:17 Uhr

Die Lufthansa blickt zurück auf das umsatzstärkste Jahr ihrer Geschichte mit vollen Flugzeugen. Unter dem Strich verdient der Konzern trotzdem weniger Geld, die Kernmarke macht operativ sogar Verluste.

Im vergangenen Jahr sind wieder mehr Menschen mit der Lufthansa geflogen. Die Konzern-Airlines wie Lufthansa, Swiss, Austrian und Eurowings beförderten 131 Millionen Passagiere - und damit sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 37,6 Milliarden Euro zu. 2024 war damit das umsatzstärkste Jahr der Unternehmensgeschichte.

Hohe Auslastung - vor allem in den Sommermonaten

Auch bei der Auslastung erreichte die Lufthansa einen neuen historischen Spitzenwert. Der in der Branche viel beachtete sogenannte Sitzladefaktor stieg auf ein Rekordniveau von 83,1 Prozent nach 82,9 Prozent im Vorjahr.

Die Sommermonate Juli und August seien mit einer Auslastung von knapp 88 Prozent nicht nur die stärksten Monate des vergangenen Jahres gewesen, sondern gehörten auch zu den stärksten in der Geschichte des Unternehmens, betont der MDAX-Konzern.

Kernmarke schreibt operativ rote Zahlen

Die Lufthansa ist also wieder zurück in der Erfolgsspur? Tatsächlich sprechen die restlichen Kennziffern des Geschäftsjahres 2024, die der Konzern am Morgen vorgelegt hat, eine etwas andere Sprache. So brach das bereinigte Betriebsergebnis um 39 Prozent ein auf 1,65 Milliarden Euro. Unterm Strich fiel der konzernweite Gewinn um knapp 18 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Die Kernmarke Lufthansa Airlines schrieb im Tagesgeschäft sogar rote Zahlen, hier verbuchte der MDAX-Konzern einen Rückgang des operativen Ergebnisses um fast eine Milliarde Euro auf minus 94 Millionen Euro. Die Frachttochter Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Lufthansa Technik konnten dagegen ihr operatives Ergebnis steigern.

Streiks und verspätete Flugzeugauslieferungen

Zur Begründung für die roten Zahlen der Kernmarke im Tagesgeschäft verweist die Lufthansa vor allem auf die schwierige erste Jahreshälfte: Streiks, verspätete Flugzeugauslieferungen und operative Herausforderungen an den Drehkreuzen.

Zudem seien die Durchschnittserlöse zu Beginn des Sommers aufgrund eines enormen branchenweiten Kapazitätsanstiegs deutlich gesunken. Deutlich gestiegene Kosten, insbesondere am Standort Deutschland, wirkten sich zusätzlich negativ aus. Positiv sei dagegen der weitere Jahresverlauf gewesen, im vierten Quartal habe das Unternehmen das operative Ergebnis des Vorjahres übertroffen.

2025 als Übergangsjahr?

Für das laufende Jahr nimmt sich Vorstandschef Carsten Spohr eine "signifikante" Verbesserung vor. Dazu soll das bereits angekündigte Sanierungsprogramm beitragen. "2025 wird für uns ein Jahr der Transformation mit einem klaren Ziel: die Position als weltweite Nummer eins außerhalb der USA weiter zu stärken", so Carsten Spohr.

An der Börse werden die Zahlen und der Ausblick des MDAX-Konzerns positiv aufgenommen. Die Aktien der Airline steigen um bis zu 8,9 Prozent auf 7,82 Euro und sind der stärkste Wert im MDAX. Die Experten von Metzler weisen darauf hin, dass Lufthansa für das laufende Geschäftsjahr deutlich höhere Erträge erwartet, dank einer höheren Nachfrage nach Reisen sowie der Ausweitung der Kapazitäten. JP Morgan zufolge reagieren die Aktien auf die neue Prognose und das Ausbleiben größerer negativer Nachrichten positiv.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 06. März 2025 um 09:00 Uhr.