Rückzug aus Russland McDonald's findet Käufer für 850 Filialen
Er betreibt bereits zwei Dutzend McDonald's-Filialen in Sibirien: Ein russischer Geschäftsmann kauft dem US-Unternehmen alle 850 Filialen in Russland ab. Wegen des Kriegs in der Ukraine zieht sich der Konzern zurück.
Die US-Schellrestaurantkette McDonald's hat einen Käufer für ihre Restaurants in Russland gefunden. Das Chicagoer Unternehmen teilte mit, Alexander Gowor, der als Lizenznehmer 25 Restaurants in Sibirien betreibt, habe eingewilligt, die 850 McDonald's-Filialen zu kaufen und den Betrieb unter einem anderen Namen fortzusetzen. Den Verkaufspreis gab das Unternehmen nicht bekannt.
"Nicht in Einklang mit den Werten von McDonald's"
McDonald's hatte am Montag erklärt, es werde Russland nach dem Angriff auf die Ukraine verlassen. "Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste humanitäre Krise und das unvorhersehbare Geschäftsumfeld haben McDonald's zu der Schlussfolgerung geführt, dass ein fortwährendes Eigentum des Russland-Geschäfts nicht länger haltbar ist." Es stehe auch nicht in Einklang "mit den Werten von McDonald's".
Die Verkaufsvereinbarung muss noch behördlich genehmigt werden. Ein Abschluss werde innerhalb weniger Wochen erwartet, erklärte McDonald's.
Bislang betrieb McDonald's mehr als 80 Prozent der Schnellrestaurants mit seinem Namen in Russland selbst. Das Russland-Geschäft trug bislang neun Prozent des Konzernumsatzes bei.
Mitarbeiter sollen zunächst weiterbeschäftigt werden
Gowor ist seit 2015 Lizenznehmer und hat den Angaben zufolge zudem eingewilligt, die 62.000 russischen Mitarbeiter für mindestens zwei Jahre unter gleichen Bedingungen weiterzubeschäftigen wie McDonald's. Zudem stimmte er zu, die Gehälter der McDonald's-Beschäftigten bis zum Abschluss des Verkaufs weiter zu zahlen.
Hunderte Menschen drängen sich 1990 vor der Eröffnung der ersten McDonald's-Filiale, nahe des Roten Platzes in Moskau
McDonald's hatte sein erstes Schnellrestaurant in Moskau noch zu Sowjetzeiten eröffnet und damit ein starkes Zeichen für das Nachlassen der Spannungen des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion gesetzt.
Im März erklärte das Unternehmen, es schließe seine Filialen in Russland vorerst. Andere US-Nahrungsmittelunternehmen wie Starbucks, Pepsi und Coca-Cola haben ihre Geschäfte in Russland wegen westlicher Sanktionen bereits ausgesetzt oder geschlossen.