USA Hollywood-Schauspieler treten in den Streik
Nach gescheiterten Verhandlungen mit den großen US-Filmstudios treten die Schauspieler Hollywoods in den Streik. Weil seit Wochen auch die US-Drehbuchautoren streiken, dürfte die Film- und Fernsehindustrie des Landes zum Stillstand kommen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler in den USA treten in den Streik. Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, werde ab Mitternacht (Ortszeit) die Arbeit niedergelegt, teilte die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA bei einer Pressekonferenz mit.
Zuvor hatten beide Seiten noch einen Schlichter hinzugezogen, aber trotz dieser Maßnahme konnte bis zur von der Schauspielgewerkschaft gesetzten Deadline keine Einigung gefunden werden. Die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche gefordert.
Matt Damon, Emily Blunt, Cillian Murphy und Florence Pugh auf der Oppenheimer-Premiere in London. Nach Bekanntgabe des Streiks verließen Blunt und Murphy die Veranstaltung.
Mehr Filme und Serien, sinkende Budgets
Der Streik ist ein weiterer harter Schlag für die Unterhaltungsindustrie in den USA, denn seit dem 2. Mai haben bereits die Drehbuchautoren ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik der Drehbuchautoren hat schon jetzt Auswirkungen für Zuschauer, so können beispielsweise viele Late-Night-Shows nicht mehr wie sonst ausgestrahlt werden.
Mit einem Doppelstreik können nun nach Einschätzung von US-Medien kaum noch Filme und Serien gedreht werden. Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.
Streik ist bindend
Die Gewerkschaft SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Schauspielerin Fran Drescher ("Die Nanny") hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren. Der Streik betrifft aber nur Schauspieler und Schauspielerinnen für Serien und Filme. Er ist für sie alle bindend, sie dürfen nun bis auf weiteres nicht mehr vor der Kamera arbeiten.
An einer Urabstimmung am 7. Juni hatten rund 65.000 Mitglieder der Gewerkschaft teilgenommen, 97,9 Prozent hatten sich für einen Streik ausgesprochen. Zudem bekundeten Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller und Pedro Pascal öffentlich ihre Solidarität.