Bis 2050 Diabetes-Erkrankungen könnten sich verdoppeln
Die Zahl der Diabetes-Erkrankungen wird sich einer Studie zufolge bis 2050 mehr als verdoppeln. Laut der Prognose werden weltweit 1,3 Milliarden Menschen an Diabetes leiden - vorrangig am vermeidbaren Typ 2.
Weltweit leben derzeit mehr als eine halbe Milliarde Männer, Frauen und Kinder mit Diabetes. Diese Zahl wird sich laut einer neuen Studie bis 2050 auf 1,3 Milliarden Betroffene mehr als verdoppeln.
In allen Ländern der Welt werde die Diabetesrate in den nächsten 30 Jahren ansteigen, wenn nichts unternommen werde, heißt es in der Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde.
Großteil der Fälle Typ-2-Diabetes
Laut der von Forschern des "Institute of Health Metrics and Evaluation" der University of Washington geleiteten Studie leiden 96 Prozent der aktuell 529 Millionen Betroffenen an Typ-2-Diabetes - die Form der Krankheit, die mit Fettleibigkeit einhergeht und weitgehend vermeidbar ist, so die Forscher.
Hauptrisiko für Typ-2-Diabetes war demnach ein hoher Body-Mass-Index (BMI). Er machte der Studie zufolge 2021 rund 52 Prozent der Diabeteserkrankungen und -mortalität aus. Dahinter folgen Risiken durch falsche Ernährung, Umwelt- und Berufsrisiken, Tabakkonsum, geringe körperliche Aktivitäten und Alkoholkonsum.
Prävention und Kontrolle komplex
"Die rasante Zunahme von Diabetes ist nicht nur alarmierend, sondern auch eine Herausforderung für jedes Gesundheitssystem der Welt", sagte Liane Ong, Hauptautorin der Studie, und verwies darauf, dass Diabetes auch das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall erhöht.
"Während die breite Öffentlichkeit vielleicht glaubt, dass Typ-2-Diabetes einfach mit Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und schlechter Ernährung zusammenhängt, ist die Prävention und Kontrolle von Diabetes aufgrund einer Reihe von Faktoren recht komplex."
Dazu gehören der Forscherin zufolge sowohl die Genetik einer Person als auch logistische, soziale und finanzielle Barrieren innerhalb des strukturellen System eines Landes. Insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sei die Versorgung schwierig.