Ehemaliger Corona-Berater Trump beendet Personenschutz für Fauci
Immer wieder hatte US-Virologe Fauci während der Corona-Pandemie den Unmut Trumps auf sich gezogen. Der Wissenschaftler wurde zur Hassfigur für viele Corona-Leugner. Jetzt beendete der neue US-Präsident den Personenschutz für Fauci.
US-Präsident Donald Trump hat den Personenschutz für den Virologen und ehemaligen Corona-Berater der US-Regierung, Anthony Fauci, aufgehoben. "Man kann nicht den Rest seines Lebens unter Personenschutz stehen, nur weil man für die Regierung gearbeitet hat", sagte Trump in North Carolina vor Journalisten.
Auf die Frage eines Journalisten, ob Trump sich mitverantwortlich fühlen würde, wenn Fauci etwas zustoße, antwortete der Republikaner: "Er hat so viel Geld verdient, dass er seinen eigenen Sicherheitsdienst einstellen kann. Ich kann ihm einige gute Nummern von sehr guten Sicherheitsleuten nennen". Nach Angaben der New York Times hat der 84-jährige Fauci bereits selbst Sicherheitspersonal engagiert, nachdem sein Personenschutz gestern aufgehoben worden war.
Fauci als Sinnbild für die Corona-Pandemie
Anthony Fauci war jahrzehntelang Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten und beriet auch das Weiße Haus. Für die Republikaner steht der Wissenschaftler sinnbildlich für die Pandemie - und alles, was aus ihrer Sicht im Kampf gegen Corona falsch gelaufen ist. Sie werfen ihm diverse Dinge vor - etwa, dass er die Herkunft des Virus verschleiert habe oder viel zu strenge Maßnahmen abgesegnet habe. Fauci weist die Vorwürfe zurück.
Immer wieder hatte Fauci den Unmut Trumps auf sich gezogen, der die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleinredete. Er wurde zu einer Hassfigur für viele Vertreter am rechten Rand. Trumps Verbündeter, Hightech-Milliardär Elon Musk, forderte wiederholt, Fauci müsse der Prozess gemacht werden. Fauci gehört zu einer Reihe von Widersachern Trumps, für die der ehemalige US-Präsident Joe Biden am letzten Tag seiner Amtszeit am Montag eine Präventiv-Begnadigung ausgeprochen hatte.
Am Mittwoch hatte Trump bereits seinem früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton, der Ziel eines mutmaßlich iranischen Attentatsplan war, den Schutz durch den Secret Service entzogen.
Trump: Kein Privileg auf Lebenszeit
Die New York Times berichtete, dass Trump auch die von der Regierung getroffenen Sicherheitsmaßnahmen für seinen ehemaligen Außenminister Mike Pompeo und Brian Hook, einen hochrangigen Mitarbeiter von Pompeo, aufgehoben habe - offenbar wegen Maßnahmen, die sie während ihrer Amtszeit gegen Teheran ergriffen hatten.
Trump betonte erneut, dass der Personenschutz durch den Secret Service kein Privileg auf Lebenszeit sei. Der Secret Service ist für den Schutz ranghoher Politiker zuständig und kümmert sich nicht nur um die Sicherheit aktiver Mandatsträger, sondern auch um die mancher früherer Amtsinhaber.