Bundestagswahl 2025
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US-Vizepräsident Vance wirbt für Zusammenarbeit mit der AfD
Nach Tech-Milliardär Musk hat sich nun auch US-Vizepräsident Vance positiv zur AfD geäußert. Er rief deutsche Politiker dazu auf, mit der Partei zu kooperieren. Die Bundesregierung wies das als Einmischung zurück.
US-Vizepräsident J.D. Vance hat deutsche Parteien aufgefordert, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz werde er den deutschen Politikern dazu raten, mit allen Parteien zu kooperieren - auch mit der AfD, zitiert ihn das Wall Street Journal in einem Interview.
Vance warf demnach politischen Führungskräften in Europa vor, sich anti-demokratisch zu verhalten, indem sie die Zusammenarbeit mit populistischen Parteien ausschließen. Er und US-Präsident Donald Trump fürchteten, "dass europäische Anführer irgendwie Angst vor ihren eigenen Menschen haben". Indem stark rechtsgerichtete Parteien, die gegen die Zuwanderung eintreten, von Regierungskoalitionen ausgeschlossen würden, werde der Wille des Volkes missachtet, sagte Vance.
Regierungssprecher kritisiert Äußerungen
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, kritisierte die Aussagen des Vizepräsidenten zu einer Zusammenarbeit mit der AfD. Er halte es als Regierungssprecher nicht für richtig, dass sich jemand aus dem befreundeten Ausland so intensiv mitten in einem Wahlkampf einseitig einmische, sagte Hebestreit auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin.
"Es gibt politische Traditionen in diesem Land. Und dann ist es guter Brauch, dass die Bürgerinnen und Bürger eines Landes entscheiden, wen sie wählen und was ihre Grundlagen sind und sich nicht von anderen darin Ratschläge geben lassen", fügte er hinzu.
Auch CSU-Chef Markus Söder erteilte dem Vorschlag von Vance eine Abfuhr. "Wir nehmen jede Meinung ernst, aber mit wem wir koalieren, das entscheiden wir schon selbst", sagte der bayerische Ministerpräsident am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
Musk wirbt für die AfD
Zuvor hatte sich bereits Tech-Milliardär Elon Musk in den deutschen Wahlkampf eingemischt. Der Unternehmer und Sonderberater von Trump rief unter anderem zur Wahl der AfD auf, trat als Gast bei einer Wahlkampfshow der Partei auf und führte ein Gespräch mit AfD-Co-Chefin Alice Weidel auf seiner Plattform X.