Porsche 911 Carrera 4S

Krise in der Autoindustrie Porsche-Gewinn sinkt um 30 Prozent

Stand: 12.03.2025 08:18 Uhr

Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Das Konzernergebnis fiel um 30 Prozent, vor allem wegen des harten Wettbewerbs in China.

Der Autobauer Porsche hat wegen hoher Kosten und des starken Absatzrückgangs in China im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Konzernergebnis sackte im Jahresvergleich um 30,3 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro ab, wie das DAX-Unternehmen in Stuttgart mitteilte. 2023 hatte Porsche unter dem Strich noch rund 5,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht.

Das Ergebnis je Aktie schrumpfte auf 3,95 Euro je Vorzugsaktie. Dennoch soll die Dividende nicht gekürzt werden - der Hauptversammlung werden wie im Vorjahr 2,31 Euro je stimmrechtsloser Vorzugsaktie vorgeschlagen. Pro Stammaktie sind es erneut 2,30 Euro. Analysten hatten mit einer niedrigeren Dividende gerechnet.

Hohe Kosten und schlechte Geschäfte

Ursächlich für das Minus waren unter anderem das schlecht laufende China-Geschäft und hohe Kosten für die Erneuerung von Modellreihen. Die Auslieferungen von Porsche sanken 2024 um drei Prozent auf rund 310.700 Fahrzeuge. In China lag das Minus bei 28 Prozent. Der Umsatz fiel um 1,1 Prozent auf gut 40 Milliarden Euro, der Gewinn im Tagesgeschäft um fast 23 Prozent auf 5,64 Milliarden Euro. 

Porsche war damit auch weniger profitabel: Die operative Rendite - also der Anteil des Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz - lag mit 14,1 Prozent 3,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Damit hat sich das Unternehmen weiter von seinem langfristigen Ziel von mehr als 20 Prozent entfernt.

"Die umfangreiche Reskalierung des Unternehmens sowie die Investitionen werden das Ergebnis des Geschäftsjahres 2025 belasten", sagte der neue Finanzvorstand Jochen Breckner. Er betonte aber auch: "Porsche hat 2024 bewiesen, dass wir auch in herausfordernden Zeiten hochprofitabel wirtschaften und finanziell robust aufgestellt sind." Eine Rendite von 20 Prozent bleibe langfristig die Ambition, mittelfristig strebe Porsche eine Spanne von 15 bis 17 Prozent an.

Hohe Investitionen geplant

Hinter dem Unternehmen liegen turbulente Wochen: Im Februar hatte Porsche zuerst angekündigt, den Vorstand umzubauen. Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen mussten gehen. Wenig später wurde bekannt, dass die VW-Tochter ihre Strategie anpasst und unter anderem wieder mehr Geld in Verbrenner und Plug-in-Hybride investiert. Bis 2029 sollen außerdem rund 1.900 Stellen im Stammwerk Zuffenhausen und im Entwicklungszentrum Weissach gestrichen werden.

Vorläufige Zahlen und die Prognose für das laufende Jahr hatte Porsche bereits vorgelegt. In diesem Jahr will Porsche rund 800 Millionen Euro in die Hand nehmen, um mit neuen Modellen und einem Sparprogramm die Kehrtwende im schwächelnden Geschäft zu schaffen. Porsche-Chef Oliver Blume geht daher von einem Absacken der operativen Marge auf zehn bis zwölf Prozent aus. Der Umsatz dürfte sich auf 39 bis 40 Milliarden Euro belaufen.

Die Konzernmutter Volkswagen hatte bereits am Vortag Zahlen vorgelegt. Auch Volkswagen verdiente 2024 unter dem Strich mit einem Minus von fast 31 Prozent deutlich weniger als ein Jahr zuvor.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 12. März 2025 um 09:05 Uhr in der Börse.